SCHLOßSTRASSE 7/8

INNENSTADT FINSTERWALDE

Schloßstraße 7/8, damals:

Quelle Foto 1: Manfred Woitzik, Genius Loci – Finsterwalder Siedlungs- und Baugeschichte, S. 360
Quelle Fotos 2, 3 und 4: Stadt Finsterwalde (Vorbereitende Untersuchung Sanierungsgebiet Innenstadt)
Quelle Fotos 5 und 6: DSK GmbH

Die Geschichte des Schlosses reicht bis in das frühe 13. Jahrhundert und ist als Burg im Zuge des hochmittelalterlichen Landesausbaus entstanden. Aus alten Dokumente geht hervor, dass Finsterwalde Anfang des 15. Jahrhunderts ein gut befestigtes, massives Schloss besaß. Die damalige Befestigungsanlage bestand vermutlich aus Holz, Stein und anderen vergänglichen Baustoffen und war mit Palisaden, Wassergraben und Erdwällen versehen. Am heutigen Schlossbau sind noch Reste aus dieser Zeit sichtbar. Im 15. Jahrhundert übernahm die Familie Maltitz die Schlossherrschaft. Die Einrichtung des Schlosses wird dem Ritter Heinrich von Maltitz zugeschrieben. 1533 ging das Schloss in das Eigentum der Familie von Dieskau über, dessen Schlossherr Bergrat Otto II. von Dieskau in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts umfangreiche Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen durchführen ließ. Die Gestaltung des Schlosses orientierte sich zu der gegenwärtigen Rekonstruktionsphase am Stil der Renaissance, dessen Erscheinungsbild bis zur heutigen Zeit erhalten geblieben ist.

Im Vorderschloss waren im 19. Jahrhundert zwei Tuchfabriken untergebracht.
1834 nutzte die Justizverwaltung einige Räume des Schlosses. Mit Fertigstellung des neuen Amtsgerichtes in 1885 wurden die Räume nicht mehr benötigt, woraufhin die Stadt den Nord- und Westflügel des Vorderschlosses erwarb und einen Teil der Stadtverwaltung dorthin verlegte. Das Hinterschloss erwarb der Magistrat der Familie Rößler 1919 und ließ es in zweijähriger Bauzeit wiederherstellen. Zum Sitzungssaal für die Stadtverordneten wurde der Alte Rittersaal umgestaltet, zudem wurden aufgrund der vorherrschenden Wohnungsnot im Schloss 26 Wohnungen ausgebaut. 1925 war im Vorderschloss ein Feuerwehrgerätehaus mit Schlauchtrockenturm untergebracht. Seit 1929 ist die gesamte städtische Verwaltung im Schloss ansässig. Zwischen 1990 und 2020 wurde das Schloss z.T. mit Mitteln der Städtebauförderung saniert und ist eines der bedeutendsten Sanierungsvorhaben im Rahmen der Städtebauförderung.

Quellen Textbeitrag: Finsterwalder Hausgeschichtenkalender 2018; Manfred Woitzik, Genius Loci – Finsterwalder Siedlungs- und Baugeschichte S. 10-11

Schloßstraße 7/8, nach der Sanierung:

Quelle Fotos: DSK GmbH

Stadt Finsterwalde
Schloßstraße 7/8
03238 Finsterwalde
Fachbereich Stadtentwicklung,
Bauen und Verkehr

Deutsche Stadt und Grundstücks-
entwicklungsgesellschaft mbH

Ostrower Straße 15
03046 Cottbus